Seit Januar 2009 bemüht sich der Verein "Sächsischer Jakobsweg an der Frankenstraße e.V.", den Weg der Jakobspilger entlang der mittelalterlichen Frankenstraße von Bautzen nach Hof wiederzubeleben. Ab dem ersten Juni-Wochenende 2013, fast auf den Tag genau vier Jahre nach der Gründung des Vereins, ist es so weit und der Sächsische Jakobsweg wird in Freiberg offiziell eröffnet. Er ist durchgehend mit dem Zeichen der Jakobsmuschel markiert und 307 Kilometer lang.
Der Sächsische Jakobsweg und der Jakobsweg Vogtland gehören zu einem Netz europäischer Jakobswege, die sich im südfranzösischen St.-Jean-Pied-de-Port bündeln und von dort letztendlich nach Santiago de Compostela führen.
Der Weg
Die Frankenstraße bildete sich in Sachsen erst im 13. Jahrhundert heraus und diente als Verbindung zwischen der Oberlausitz mit den großen süddeutschen Städten. Die Streckenführung am Fuß des Erzgebirges ist wohl in erster Linie bestimmt durch die Entwicklung der Reichsstädte Zwickau und Chemnitz sowie durch das Bergbauzentrum Freiberg. 1296 etwa wird den Zwickauer Bürgern Zollfreiheit auf den Jahrmärkten in der Mark Meißen gewährt, was wiederum die Existenz der Frankenstraße voraussetzte. In der Oberlausitz verfestigte sich der Verlauf der Frankenstraße erst im 15. Jahrhundert. Von Bautzen aus führte sie über Bischofswerda nach Dresden; in umgekehrter Richtung vermittelte sie so den Anschluss an die Hohe Straße, die Via Regia, die als ehemals längste Ost-West-Verbindung von der heutigen Ukraine aus nach Santiago de Compostela führte.
Letztendlich war es Kurfürst Friedrich II., der 1462 die Straße von Schlesien nach Franken verbindlich festlegte. Wörtlich heißt es in seinem Erlass: „… von Budessin die Wagen, die gein Francken wollen, sullen von Budissin gehen uf Bischofswerde, Dresden, Fribergk, Kempnitz, Zwickau, Voitzpergk und furt gein Francken“. Mit „Voitzpergk“ ist das heutige Schloss Voigtsberg bei Oelsnitz gemeint.
Dieses lag an der „Alten Straße“, die von Zwickau aus durch das Vogtland nach Hof führte. Ab Zwickau heißt der Pilgerweg deshalb „Jakobsweg Vogtland“.
Weiterführende Informationen: Sächsischer Jakobsweg >